Um solche Werte übers Jahr hin verhältnismäßig konstant zu halten und somit als Eigentümer von Massivholzmöbel oder antikem Mobiliar seinen eigenen Beitrag zur langen Gebrauchsfähigkeit zu leisten, benötigt man einen Luftbefeuchter. Dieser garantiert, ausreichend in der Kapazität bemessen, den Erhalt. Bei modernen Heizanlagen und Bautechnik ist es eigentlich unmöglich, auf andere Art solche Verhältnisse zu schaffen. Deshalb ergeben Luftfeuchtigkeitsmessungen während der Heizperiode meistens Werte zwischen 20% - 30%. Unter diesen Bedingungen „arbeitet" das Holz extrem. Wenn man sich dabei vor Augen hält, dass Holz bei einem Feuchtigkeitsgefälle von 55% nach 20% bis zu 10% quer zur Faserrichtung und bis zu 5% in Richtung vom Stammkern zur Rinde schwinden kann, muss einem klar werden, dass selbst ausgeklügelte Konstruktionen, die Schwundschäden mindern und das Verwerfen vermeiden sollen, nicht in der Lage sein können, das Produkt vor einer umfassenden Schädigung zu bewahren. Hierbei entstehen dann unweigerliche Schwund – und Trocknungsschäden wie z. B. verwinden von Massivplatten, Reißen von brettverleimten Korpusteilen, verwerfen von Schubladen, Schwund von Füllungen im Rahmen (manchmal bis zum Herausfallen), Schwund von Rahmenelementen, Rissbildung im Furnier entlang der Schwundfuge, Kürschnerbildung (Blasenbildung unter Furnierschichten), Schwund von Holzverbindungen bis zu Ausbrüche. Besonders Antikmöbel sind, bedingt durch stilistische Gestaltung und Konstruktion, sehr empfindlich gegen zu geringe Luftfeuchtigkeit. Schwundrisse, die am durchgehenden Furnierbild entstehen, sind sehr auffällig und können das ganze Erscheinungsbild nachhaltig verändern und verfälschen. Dies ist z. B. bei Barockmöbel mit reicher Marketerie meist nicht so auffällig, da sich Schwundrisse oft in ohnehin gewollten Furnierstößen einstellen. Außer der künstlichen Befeuchtung kann jeder Besitzer von Massivholzmobiliar zusätzliche Vorkehrungen treffen, um Schwundschäden zu verhindern:
- kein Überheizen der Wohnräume (zu hoher Feuchtigkeitsentzug)
- Verdampferschalen tragen ebenso wie Pflanzen zu einer besseren Befeuchtung bei
- Möbel sollten niemals in unmittelbarer Nähe von Öfen und Heizkörpern aufgestellt werden
- übermäßiges und falsches Lüften kann zu einem regelrechten Klimakollaps führen, das das Raumklima ebenso belastet (siehe richtiges Lüften)
- Für den Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft gilt die Regel: wintertrocken und sommerfeucht.
Ruft man sich diese Regel immer wieder ins Gedächtnis und verhindert man zudem direkte Sonneneinstrahlung (führt zusätzlich durch die UV – Strahlen zu Verfärbungen) auf die Oberfläche, sind die Voraussetzungen für die Erhaltung wesentlich verbessert.